2. Mai 2003
Elbeausstellung auf Burg Lenzen eröffnet - "Mittelalterliche Burg erwacht zu neuem Leben"
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Lenzen - Nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnete heute mit der Elbeausstellung "Mensch und Strom" auf Burg Lenzen ein erster Baustein des zukünftigen Besucher- und Informationszentrums in der brandburgischen Elbtalaue. Rund 200 Gäste, darunter auch Staatssekretär Friedhelm Schmitz-Jersch aus dem Landwirtschafts- und Umweltministerium Brandenburg, erlebten bei der Eröffnung die gelungene Verbindung von moderner Ausstellungstechnik und mittelalterlicher Burgatmosphäre. "Die facettenreiche Natur- und Kulturgeschichte der Region, die enge Verbundenheit der Menschen mit der Elbe, die Segen oder Zerstörung bringen kann, all dies vermittelt die Ausstellung den Besuchern in Lenzen auf höchst anschauliche Weise", sagte Karl-Friedrich Weber, stellvertretender Vorsitzender des BUND-Niedersachsen beim Rundgang durch die Ausstellung, die im 28 Meter hohen Burgturm untergebracht ist. Besonders begeistert war Weber vom multimedialen "Flug auf dem Reiher" in der Turmkuppel: Wer sich auf das Modell des Reihers setzt, kann die Elbtalaue dank Videotechnik im jahreszeitlichen Wechsel aus der Vogelperspektive erleben.Zeitgleich zu "Mensch und Strom" wurde auf der BUND-Burg in einem Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert das völlig neu gestaltete Lenzener Heimatmuseum wieder eröffnet. Die Ausstellung "Mensch und Strom" wurde mit rund 450.000 Euro aus Lottomitteln des Landes Brandenburg, der Umweltlotterie Bingo Lotto und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Die Neueinrichtung der heimatkundlichen Ausstellung wurde von der Stadt Lenzen finanziert. In der Ergänzung von naturkundlicher Ausstellung und Heimatmuseum wird die Landschaftsentwicklung der Lenzener Elbtalaue von der Slawenzeit bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Außerdem wird ein Blick in die Zukunft gewagt. "Uns war es wichtig, dabei alle Sinne anzusprechen", erläuterte der Leiter der BUND-Burg Tim Schwarzenberger. So vermitteln Luftbilder und historische Karten anschaulich die Dynamik des Elementes Wasser vor und nach dem Eingriff des Menschen. An einem wasserdurchfluteten Modell können die Landschaftsveränderungen plastisch nachempfunden werden. Und ein "Blaues Band" aus aneinander gereihten berührungsempfindlichen Computer-Bildschirmen illustriert beim Themenschwerpunkt Biosphärenreservat die Aufgaben und Ziele des Schutzgebietes. "Dem Jahrhunderthochwasser vom August 2002 ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet", verweist Schwarzenberger auf den aktuellen Bezug der Ausstellung.In den kommenden Monaten sollen auf Burg Lenzen, die der BUND-Niedersachsen als Eigentümer seit 1996 zum Besucherzentrum umbaut, auch moderne und behindertengerechte Übernachtungsmöglichkeiten geboten werden. Spektakuläre archäologische Funde in einer Baugrube auf dem Lenzener Burgberg sorgten nicht nur unter Fachleuten für Aufregung, sondern haben auch zu Bauverzögerungen geführt, so dass die Burg noch nicht als Gesamtkomplex eröffnet werden kann. Archäologen legten in Lenzen Teile einer slawische Königsburg frei. Die Funde werden in das Ausstellungskonzept mit einbezogen und die Burg in der brandenburgischen Elbtalaue wird dadurch noch interessanter.

Informationen und Öffnungszeiten:
Kombinierte Umwelt- und Tourismusinformationen gibt es für BesucherInnen im Foyer des Burgmuseums in Kooperation mit der Naturwacht Brandenburg.
geöffnet: Mo. bis So. von 10 bis 18 Uhr.
Neben der Ausstellung "Mensch und Strom" werden auch naturkundliche Exkursionen sowie Kunst- und Kulturveranstaltungen angeboten.
Kontakt: Burg Lenzen, Tel.: 038792-1221, Fax: 038792/80673, burg-lenzen@t-online.de