10. März 2003
Agenda 2007 - "Finanzielle Chancen für Agrarumweltmaßnahmen nutzen"
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Hannover - Durch die Umschichtung von Agrarmitteln in der EU stehen Niedersachsen bis 2006 jährlich 11 Millionen Euro zur Verfügung, um die ländliche Entwicklung und den Umweltschutz in der Landwirtschaft zu fördern. "Landwirte, die besondere Leistungen für Natur und Umwelt erbringen, können damit stärker als bisher honoriert werden. Die Landesregierung muss diese Chance nutzen und Agrarumweltmaßnahmen vorantreiben", forderte heute Renate Backhaus, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hannover auf der Fachtagung "Agrarpolitik und Naturschutz". Dadurch ließe sich besonders für mittelständische Landwirtschaftsbetriebe eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen und Arbeitsplätze sichern.
"Die Honorierung von Agrarumweltmaßnahmen ist eine Möglichkeit, die Gelder für die Landwirte vor der WTO zu sichern" erklärte Backhaus. "Anders als bei den marktregulierenden Preisausgleichszahlungen rechnet die Welthandelsorganisation solche Honorierungen nicht zu den unzulässigen Subventionen", sagte die BUND-Vorsitzende. Deshalb sei die Landesregierung gefordert, die ab 2003 zur Verfügung stehenden Mittel für mehr Naturschutz in der Landwirtschaft einzusetzen.
Ein Schwerpunkt der Agrarumweltmaßnahmen muss nach Ansicht des BUND die Prämienzahlung für den Erhalt von Grünland sein. "Grünland ist für den Naturschutz genauso wichtig wie für den Schutz des Grundwassers", sagte Backhaus. Durch die Marktpolitik der EU sei der Trend ungebrochen, verstärkt Ackerfutter anzubauen und Grünland in Acker um zu wandeln. Außerdem benachteilge die EU-Marktpolitik Landwirte, die Einzelbäume, Hecken oder Tümpel auf ihren Flächen erhalten, da sie für den besonderen Schutz keine Prämien bekämen. "In Zukunft sollten solche schönen Landschaftselemente auf die prämienfähigen Flächen angerechnet und Landwirte für ihre ökologischen Leistungen honoriert werden" forderte Backhaus.