4. Dezember 2003

Sommerstau - Emssperrwerk - BUND widerspricht Darstellung des Umweltministeriums

Hannover - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen widersprach der heutigen Darstellung des Umweltministeriums zu den Auswirkungen des Sommerstaus an der Ems:
Nach Ministeriumsangaben erspare der Sommerstau das ökologisch schädliche und teure Ausbaggern der Ems. Dazu der BUND: Für die Überführung der "Serenade of the Seas" im Juli musste aufwändig gebaggert werden - etwa eine Millionen Kubikmeter Schlick für rund elf Millionen Euro wurden ausgeräumt. Große Kreuzfahrtschiffe können im Sommer nur mit Baggern die Ems runter gebracht werden, da die Stauhöhe begrenzt ist. "Die Alternative Baggern oder Stauen stellt sich dann gar nicht. Sondern es werden zwei ökologische Übel miteinander kombiniert", stellte Vera Konermann, Umweltreferentin des BUND klar.
Laut Behörde verbessere der Sommerstau die Situation im Fluss. Dazu der BUND: Der Sommerstau bringt keinen positiven Nutzen für die Gewässergüte der Ems. Tatsache ist, dass der Sauerstoffgehalt während des Staus im Juli zwischen Papenburg und Weener ganz deutlich gefallen ist. Das geht aus den Messungen hervor, die die Umweltverbände BUND und WWF gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz gemacht hatten. "Stellenweise sank der Sauerstoffgehalt von 3,0 auf 1,5 Milligramm pro Liter. Solch deutliche Auswirkungen kann man wirklich nicht als positiv darstellen", sagte die BUND-Sprecherin.
Der Umweltverband hält den Appell des Umweltministers an die Bundesbehörden, etwas gegen die schlechte Situation der Ems zu tun, für verfehlt: Die Zuständigkeit für die Gewässergüte liegt eindeutig beim Land und die Unterems hat die schlechteste Qualität in ganz Niedersachsen. "Es müssen Sofortmaßnahmen eingeleitet werden, anstatt die wenigen Umweltauflagen zu streichen, die es noch gibt", fordert Konermann. Im übrigen stellt sich die Frage: Warum Auflagen aufheben, wenn angeblich "staufallbedingte ökologische Schäden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen seien", wie es in der Mitteilung des Umweltministeriums heißt.




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