7. November 2002
Atomzwischenlager Lingen - Trittins Optimismus fehl am Platz - Atommüllproblem noch immer ungelöst
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Hannover, 07. November 2002 - "Die Genehmigung des Atomzwischenlagers Lingen für die nächsten vierzig Jahre zeigt einmal mehr, die sichere Einlagerung von Atommüll wird weiter auf die lange Bank geschoben. Das Endlagerproblem ist nach wie vor ungelöst", erklärte Renate Backhaus, die niedersächsische Landesvorsitzende des BUND. Die Freude von Bundesumweltminister Jürgen Trittin über die "ersten Früchte" seiner Atompolitik sei unverständlich. "Schließlich hat Rot-Grün das Entsorgungsfiasko noch weiter verschärft, in dem es lange Laufzeiten für die AKWs genehmigt und so die Atommüllmenge beinahe verdoppelt hat. Außerdem ist das Zwischenlager in Lingen völlig überdimensioniert", so Backhaus. Das Atomkraftwerk Lingen soll laut Atomkonsens im Jahr 2020 vom Netz gehen, das Zwischenlager dürfe aber noch 22 Jahre länger betrieben werden und sei mit seiner Kapazität von 125 Castorbehältern viel zu groß. "Das Zwischenlagerkonzept ist keine Lösung des Atommüllproblems, sondern nur eine! weitere Vertagung, mit verantwortungsvoller Politik hat das nichts zu tun", sagte die BUND-Vorsitzende.