18. April 2002
Wasserversorgung in Niedersachsen - BUND begrüßt Absage an die Liberalisierung des Wassermarktes - "Gewässerschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft verstärken"
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Hannover, 18. April 2002 - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen begrüßte die Absage von Umweltminister Wolfgang Jüttner an die Liberalisierung des Wassermarktes, bei der heutigen Vorstellung des Abschlussberichts der Regierungskommission zur Wasserversorgung: "Der Umwandlung von Wasser in möglichst viel Geld, die bei einer Liberalisierung droht, ohne dabei auf eine rohstoffsichernde Wasserversorgung Wert zu legen, muss ein Riegel vorgeschoben werden", erklärte Robert Exner, Sprecher des BUND. Der Umweltverband teilte die Auffassung Jüttners, dass die Liberalisierung des Wassermarktes nicht wieder umkehrbar sei und sich letztendlich für die Verbraucher nicht auszahlen werde. "Dadurch würde die Entstehung von Monopolen begünstigt und Trinkwasserstandards gesenkt, wenn Trinkwasser frei gehandelt wird", befürchtet Exner.Niedersachsen als Agrarland mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 62 Prozent müsse für den Trinkwasserschutz vor allem bei der Landwirtschaft ansetzen. Aus dem Umweltbericht des Landes vom letzten Jahr gehe hervor, dass das Grundwasser an rund 80 Prozent aller Messstellen mit Pflanzenschutzmitteln belastet sei: "Nitrat aus der Intensivlandwirtschaft ist immer noch ein großes Problem, ein Drittel der oberflächennahen Messstelle weisen Belastungen auf, die zum Teil über den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung liegen", erklärte der BUND-Sprecher. Bei einer Neuordnung der Agrarfinanzierung müssten Maßnahmen der Landwirte zum Grundwasserschutz stärker als bisher gefördert und honoriert werden.

Hintergrundpapier erhältlich
Beim BUND-Niedersachsen, können Sie ein vierseitiges Hintergrundpapier 'Wasser & Wirtschaft' zum Thema Liberalisierung des Wassermarktes erhalten. Tel. 0511/96569-0, Fax. 0511/662536 oder per email: bund.nds@bund.net