11. Januar 2001

Konsequenzen aus niedersächsischen BSE-Fällen gefordert - BUND: "Verbraucherschutz ins Umweltministerium"

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover, 11. Januar 2001 - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte heute als Folge der BSE-Fälle einen besseren Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Niedersachsen: 'Auch hierzulande muss die Versorgung der Menschen mit gesunden Lebensmitteln vorrangiges Ziel der Politik werden. Wir brauchen eine umweltgerechte und verbraucherorientierte Landwirtschaft', forderte Carola Hamann, die stellvertretende Geschäftsführerin des BUND-Niedersachsen. Verantwortlich für diese drängende Aufgabe soll nach Vorstellungen des BUND in der niedersächsischen Landesregierung das Umweltministerium werden. 'Das Landwirtschaftsministerium hat sich in der Vergangenheit zu oft als Außenstelle der Agrarlobby erwiesen und sich hinter dem umstrittenen Begriff der 'guten fachlichen Praxis' verschanzt', begründet Hamann den BUND-Vorschlag. Spätestens seit den BSE-Fällen und anderen Agrarskandalen sei jedoch klar, dass die fachliche Praxis in der Landwirtschaft so gut nicht sein könne und schon gar nicht ausreiche, um gesunde Lebensmittel, sauberes Trinkwasser und den Schutz der Natur zu gewährleisten. 'Dies alles und den Schutz der Verbraucher schafft nur eine umweltgerechte und verbraucherorientierte Landwirtschaft,' so die BUND-Vertreterin.
Von einer Wende in der Landwirtschaft werde zwar derzeit viel gesprochen, aber aus Sicht des BUND wird dazu in Niedersachsen noch zu wenig getan: 'Neben der gezielten Förderung des ökologischen Landbaus steht für uns an erster Stelle, dass finanzielle Agrarförderungen immer mit der Auflage, natur- und umweltverträglich zu wirtschaften, verbunden sein müssen,' sagte Hamann. Gelder aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) müssten zweckgebunden für solche Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden.
Der BUND machte deutlich, dass es bei der Landwirtschaftswende nicht um eine Generalabrechnung gehe, sondern darum, die Landwirtschaft stärker zur umwelt- und verbrauchergerechten Lebensmittelproduktion umzugestalten. 'Die BSE-Fälle stärken uns in der Überzeugung, dass in der Landwirtschaft die Vorsorge letztendlich den größten Schutz für Bauern und Verbraucher bietet', erklärte die BUND-Sprecherin. Deswegen sei es wichtig, jetzt nicht nur Lösungen für die aktuelle BSE-Krise zu finden, sondern gleichzeitig neuen Krisen in der Landwirtschaft vorzubeugen, wie sie durch den Einsatz von Antibiotika im Tierfutter oder die Verwendung gentechnisch veränderten Saatgutes entstehen könnten.




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