16. August 2001

Rückdeichung auf Langeoog bringt Nachteile für die Natur - BUND und WWF: Ausgleichsmaßnahmen für EUROPIPE sind unzureichend

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover/Bremen, 16. August 2001 - Die geplanten Renaturierungsmaßnahmen auf Langeoog sind nach Ansicht der Umweltverbände BUND und WWF kein Ersatz für die zerstörte Natur durch den Bau der Gasleitungen Europipe. "Wir begrüßen grundsätzlich einen Rückbau der Sommerdeiche auf Langeoog. Der angebliche Ausgleich für einen Natureingriff, den die Bezirksregierung Weser-Ems plant, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen jedoch als Deichneubau, der die Natur schädigt und das Landschaftsbild stark beeinträchtigt", erklärte Marita Wudtke, die naturschutzpolitische Sprecherin des BUND. Um die Ausdeichung des Sommerpolders doch noch gewinnbringend für die Natur durchführen zu können, sei die Planung erheblich abzuändern, so das Fazit von BUND und WWF in ihren Stellungnahmen, die sie dem Oberbergamt als zuständiger Genehmigungsbehörde übermittelt haben.
Am westlichen Sommerpolder will die Behörde zwar den bis zu 2,40 Meter hohen Sommerdeich zurück bauen, damit sich dort wieder gezeitenabhängige Tiere und Pflanzen ansiedeln können. Gleichzeitig soll etwas zurückverlegt aber ein 3,20 Meter hoher und bis zu 27 Meter breiter Damm mit Fahrweg angeschüttet werden. "Der Bau des Damms mit den neuen Sielen ist ein erheblicher Eingriff in die Natur. Dadurch werden die dahinter liegenden Salzwiesen vom Meerwasser abgeschnitten und zerstört", kritisierte Annette Bauermann vom WWF.
Die Gasleitungen Europipe I und II aus Norwegen waren 1994 mit der Auflage genehmigt worden, die Umweltauswirkungen auf das empfindliche Wattenmeer auszugleichen. Bislang hat die Bezirksregierung Weser-Ems dafür allerdings nach Ansicht von BUND und WWF keine überzeugenden Projekte vorgelegt. "Eigentlich wäre für das Maßnahmenbündel auf Langeoog ein eigenes Planverfahren nötig. Zudem fehlen immer noch zahlreiche Unterlagen, die uns schon vor längerer Zeit zugesichert wurden", sagte BUND-Sprecherin Wudtke.




  • Direkt zur Online-Spende, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Direkt zum Online-Antrag, Foto: eyewire / fotolia.com

Ihre Spende hilft.

Suche