15. August 2001
BUND befürchtet Lkw-Lawine auf Niedersachsens Bundesstraßen - "Landes-Initiative zur Ausweitung der LKW-Maut erforderlich"
Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent
Hannover, 15. August 2001 - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen fordert Verkehrsministerin Susanne Knorre auf, eine landespolitische Initiative zur Ausweitung der LKW-Maut auf Bundesstraßen zu starten. Der BUND begrüßt die heutige Entscheidung im Bundeskabinett zur Einführung einer Schwerverkehrsabgabe, da sie wesentlich dazu beitragen könne, überflüssige Transporte zu vermeiden und Güter auf die Schiene zu verlagern. "Gerade Niedersachsen als Drehscheibe im europäischen Transitverkehr kann davon profitieren", so ein Sprecher des BUND. Der Umweltverband befürchtet aber eine umfangreiches Ausweichen des LKW-Verkehrs auf gut ausgebaute Bundesstraßen, wenn die Maut ausschließlich auf Autobahnen beschränkt bleibt.
Nach einer Studie des Umweltbundesamtes ist mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 4,5 Prozent beim LKW-Verkehr auf Bundes- und Landstraßen zu rechnen, wenn die Mautpflicht auf die Autobahn beschränkt bleibt. Diese Ausweichfahrten konzentrieren sind insbesondere auf Abkürzungs- und Parallelstrecken, auf denen je nach Ausbauzustand teilweise noch erhebliche größere Zunahmen des LKW-Aufkommens zu erwarten sind. "Die ab 2003 geplante Schwerverkehrsabgabe auf Autobahnen kann nach der EG-Wegekostenrichtlinie auf Bundesstraßen ausgedehnt werden, wenn dies aus Sicherheitsgründen gerechtfertigt ist. Dieser Spielraum muss genutzt werden, damit der LKW-Verkehr wirklich reduziert und nicht nur auf Bundesstraßen verlagert wird und damit die Menschen noch stärker belastet", fordert der BUND-Niedersachsen.