6. Oktober 2000

BUND: "Bundesbehörde ignoriert geltendes Naturschutzrecht" - Naturschutzverbände blieben ungehört beim Neubau der Jeetzelbrücke

Von: Robert Exner, BUND-Pressereferent

Hannover, 06. Oktober 2000 - Nach Auffassung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen ist der Umbau der Bahnbrücke über den Fluß Jeetzel bei Hitzacker-Seerau ein Eingriff in Natur und Landschaft und darf nicht ohne die Beteiligung der Naturschutzverbände genehmigt werden. "Die Brücke liegt mitten im niedersächischen FFH-Gebiet Nummer 74, der Elbe-Niederung zwischen Lauenburg und Schnackenburg", erklärt die BUND-Landesvorsitzende Renate Backhaus. Außerdem seien das Landschaftsschutzgebiet "In der Elbmarsch" und das Naturschutzgebiet "Jeetzel-Niederung bei Streetz" von dem Bauvorhaben betroffen. Statt jedoch in einem Planfeststellungsverfahren die Naturschutzverbände zu beteiligen, habe das Eisenbahnbundesamt den Brückenumbau in aller Stille plangenehmigt. "Damit hat die Bahnverwaltung geltendes Naturschutzrecht ignoriert", klagt die BUND-Vorsitzende, die jetzt für den BUND gegen die Genehmigung beim Verwaltungsgericht Lüneburg Widerspruch eingelegt hat.


Der Umbau der Jeetzel-Brücke sei außerdem mit den Erfordernissen des öffentlichen Verkehres nur schwer zu begründen, meint Backhaus. "Die alte Jeetzel-Brücke hat für den normalen öffentlichen Verkehr völlig ausgereicht", sagt Backhaus. "Mit dem Neubau sollen vor allem neue Atommülltransporte nach Gorleben möglich gemacht werden."




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