Vogelschutz im Winter: So helfen Sie richtig!

Stieglitz (Foto: Peter Kuhn)

In der kalten Jahreszeit haben Meisenringe und Körnerfutter wieder Hochkonjunktur. Über 15 Millionen Euro geben die Deutschen jährlich dafür aus. Beim Füttern sollte man nicht vergessen, dass Vögel weniger durch Futterknappheit, sondern vor allem durch die Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet sind. Grundsätzlich sind Vögel auf das Winterfutterangebot eingestellt. Ein Zuviel kann das ökologische Gleichgewicht ins Wanken bringen: Kommen Standvögel wie die Kohlmeise damit vermehrt durch den Winter, finden Zugvögel wie der Gartenrotschwanz bei ihrer Rückkehr nur noch wenige freie Nistplätze vor. Füttern Sie daher mit Maß.

Nachhaltiger helfen Sie, wenn Sie im Herbst Gartenstauden stehen lassen, heimische Gehölze pflanzen und Kompost- oder Laubhaufen anlegen. So entstehen Nischen für Insekten und Vorräte an Wildbeeren.

Meisenringe & Co. sind nicht grundsätzlich verkehrt, bietet das Füttern eine gute Möglichkeit zum Naturerleben und Kennenlernen der unterschiedlichen Vogelarten, die in Niedersachsen überwintern. Hier die wichtigsten Tipps für die gute Winterfütterung: 

  • Alles sauber: Futterstellen müssen regelmäßig gesäubert werden, damit sich die Tiere nicht gegenseitig infizieren. In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen sitzen, vermischt sich das Futter leicht mit dem Vogelkot. Besser sind Futtersilos, in denen das Futter vor Verunreinigung durch Kot geschützt ist.
  • À la carte: Vögel haben unterschiedliche Speisepläne. Mit Vogelfutter für Körner fressende Gartenvögel werden Haussperling, Dompfaff, Buchfink oder Stieglitz angelockt. Sie mögen ölhaltige, energiereiche Sämereien wie dunkle Sonnenblumenkerne oder Mohn. Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man mit Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren erfreuen. Für Meisen sind die bekannten Meisenknödel oder -ringe sowie Drahtbehälter mit naturbelassenen Erdnüssen richtig.
  • Achtung: Beim Kauf von Vogelfutter sollte darauf geachtet werden, kein Körnerfutter mit Samen des für uns Menschen hoch allergenen Traubenkrauts Ambrosia zu kaufen. Diese breitet sich derzeit aggressiv aus. Auch gesalzene oder gewürzte Essensreste sind für Vögel tabu. 

Weitere Informationen finden Sie in der BUND-Broschüre „Vögel im Winter - wie Sie ihnen am besten helfen können“ im BUNDladen unter www.bundladen.de. Hier können Sie auch einen schönen Bausatz für ein Futtersilo erwerben, der gut als Geschenk geeignet ist.



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